Inklusion im Beruf kann gelingen – Tagung „Wege ins Arbeitsleben“ macht Mut

Wie kann der Einstieg ins Arbeitsleben für Menschen mit geistiger Behinderung gelingen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Fachtagung von down syndrom köln e.V. und dem Netzwerk der Offenen Schule Köln (OSK), zu der am 1. Februar rund 60 Interessierte kamen. Gut 35 Mitwirkende stellten Ausbildungsmöglichkeiten und Förderangebote vor. Junge Beschäftigte erzählten von ihren persönlichen Erfahrungen.

Die Referenten und Moderator:innen von lks. na. re.: Kathrin Schultze-Gebhardt (Moderation), Achim Schuster (KoKoBe), Tanja Bauer (KoKoBe), Matthias Koch (Moderation), Martina Salchow (OSK), Pascal Hissler (Alnatura), Natascha Klein (KoKoBe), Eva Thoms (mittendrin), Marco Vella (In Via), Dagmar Kromer-Busch (Moderation), Hartwig Bruns (Moderation/Technik), Judith Vitek (In Via)

Zunächst berichtete Michael Bader vom Projekt Router über inklusive Berufswege. Router versucht, Menschen mit Behinderung in einem Unternehmen unterzubringen und dabei die Wünsche beider Seiten zu berücksichtigen. Ziel: Eine Win-Win-Situation. „Wichtig ist: Die Umgebung muss passen“, betonte Bader. Oder, um es mit dem TV-Moderator und Arzt Eckart von Hirschhausen zu sagen: „Aus einem Pinguin wird keine Giraffe.“

Wege-ins-Arbeitsleben

Bild 1 von 12

In einem weiteren Referat stellten Mitarbeiterinnen des Kolping-Bildungswerks ihr Angebot vor. Die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen in Bereichen wie Hauswirtschaft oder Hotel- und Gaststättengewerbe richten sich an Menschen mit Förderbedarf. Sie werden von der Agentur für Arbeit zugewiesen.

Die Peer-Berater*innen Natascha Klein und Achim Schuster von der KoKoBe Köln erläuterten ihre Wege auf der Suche nach einer passenden Arbeit. Es zeigte sich, dass sehr viel Ausdauer notwendig sein kann, um eine Arbeitsstelle zu finden, die zu den eigenen Wünschen und Fähigkeiten passt. Zugleich wurde deutlich, dass es durchaus möglich ist, verschiedene Wege auszuprobieren und dass nicht gleich der erste Versuch passen muss.

Parallel zu den Vorträgen trafen sich Jugendliche und junge Erwachsene zu einem Workshop, in dem sie – mit fachlicher Unterstützung – ihre Ideen zum Thema Arbeiten weiterentwickelten. Dabei ging es etwa darum, eigene Stärken auszuloten und verschiedene Arbeitsfelder zu erkunden.

01-Workshops

Bild 1 von 10

Markt der Möglichkeiten: Informationsstände von Unternehmen mit inklusiven Arbeitsmöglichkeiten und Organisationen, die auf dem Weg in die Arbeit unterstützen und beraten. 

01-Markt der Möglichkeiten

Bild 1 von 8

Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ informierten Unternehmen und Initiativen über ihre Angebote für die Zielgruppe. Mit dabei waren Alnatura, die Bergische Agentur für Kulturlandschaft, die IHK Köln, InVia, mittendrin e.V., die OSK-Berufsorientierung und Rewe.

Diskussionsrunde von lks nach re.: Dagmar Kromer-Busch und Kathrin Schultze-Gebhardt (beide: Moderation), Tanja Bauer, Achim Schuster und Natascha Klein (KoKoBe), Pascal Hissler (Alnatura), Eva Thoms (mittendrin e.V.), Judith Vitek und Marco Vella (In Via), Martina Salchow (OSK).
Diskussionsrunde von lks nach re.: Dagmar Kromer-Busch und Kathrin Schultze-Gebhardt (beide: Moderation), Tanja Bauer, Achim Schuster und Natascha Klein (KoKoBe), Pascal Hissler (Alnatura), Eva Thoms (mittendrin e.V.), Judith Vitek und Marco Vella (In Via), Martina Salchow (OSK)

Zum Abschluss diskutierten zahlreiche Podiumsgäste über das Thema Arbeit und beantworteten Fragen des Publikums. Der Rat mehrerer Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Eltern sollten ihr Kind mit Behinderung frühzeitig zu selbstständigem Handeln erziehen und es z.B. dazu anhalten, Aufgaben zu Ende zu bringen – so könnten schon bei Jugendlichen Grundlagen gelegt werden, die fürs Arbeitsleben wichtig seien.

Und: Trotz vieler Hürden sollten junge Menschen, die in einen Beruf starten möchten, den Mut haben ihren Weg zu gehen – denn es gibt viele Unterstützungsmöglichkeiten.

Copyright für alle Fotos Nils Limberg