Hippotherapie : Heilpädagogisches Voltigieren : Behindertenreiten

Therapeutisches Reiten gliedert sich in folgende 3 Sparten:

Die Hippotherapie ist eine spezielle physiotherapeutische Maßnahme, bei der das Pferd und dessen dreidimensionale Rückenbewegung unter medizinischen Gesichtspunkten eingesetzt wird. Durchgeführt wird sie von speziell ausgebildeten PhysiotherapeutInnen mit Zusatzausbildung.
           
Beim Heilpädagogisches Voltigieren steht vor allem die individuelle, ganzheitliche – d.h. die körperliche, emotionale, geistige und soziale – Förderung über das Medium Pferd im Vordergrund. Es wird versucht die Entwicklung, das Befinden und das Verhalten des Reiters günstig zu beeinflussen.
            
Das Behindertenreiten vermittelt den sportlichen Aspekt des therapeutischen Reitens und wird von ReitlehrerInnen mit Zusatzausbildung durchgeführt.

Textauszug von

http://www.down-syndrom.at/CMS/index.php?id=93

Erfahrungsbericht Therapeutisches Reiten

Unser Sohn Moritz (3 Jahre) ist ein tierliebendes, bewegungsfreudiges Kind. Sobald uns ein Hund begegnet, wird erst einmal ausgiebig geguckt und der Wunsch geäußert, ihn streicheln zu dürfen. Wir können in unserer Mietwohnung in Köln leider keine Haustiere halten. Außerdem suchten wir neben der Krankengymnastik nach einer weiteren Möglichkeit, seine Körperhaltung zu verbessern. Da fiel uns in der KG Praxis ein Anschlag am Schwarzen Brett  ins Auge: „Therapeutisches Reiten – noch Plätze frei“.
Frau Schiermeyer ist diplomierte Sprachheilpädagogin mit Zusatz-ausbildung therapeutisches Reiten. Ein Anruf genügte, um weitere Informationen zu erhalten; wir konnten zu einer Probestunde (= 20 Minuten) kommen.
Als Moritz das „Therapie-Pferd“ Jörn sah, war er ganz aus dem Häuschen. Er wollte ihn sofort streicheln, hatte aber trotzdem noch einen gesunden Respekt vor ihm. Nachdem wir ein Mädchen bei der Reitstunde beobachtet hatten, konnte Moritz selbst einmal Probereiten.
 
Frau Schiermeyer nahm ihn behutsam zu sich auf das Pferd und er lehnte sich sofort voller Vertrauen an sie. Nach den ersten Schritten war er noch leicht skeptisch, aber nachdem er sich an den Gang des Pferdes gewöhnt hatte, fing er an zu lautieren und in eine Art Gesang zu verfallen. Ab da wussten wir, es gefällt ihm. Die Therapeutin berichtete später, Moritz hätte sich sogar schon ein paar mal von ihrem Oberkörper gelöst und sich selbst gut aufgerichtet.

Jetzt ist unser Sohn häufiger Gast in der Leverkusener Reithalle. Auf dem Weg dorthin fängt er aufgeregt an, im Buggy herumzuturnen und von Jörn zu erzählen. Ab Januar wird Moritz dann einen regelmäßigen Termin Samstag Nachmittag haben. Wir freuen uns darauf, denn wir haben den Eindruck, dass sich seine Körperspannung und auch sein Gleichgewichtssinn verbessert haben. Außerdem macht ihn der Kontakt zum Pferd glücklich und das ist eigentlich das Wichtigste. Selbst das Möhrenfüttern am Ende der Stunde findet er toll, auch wenn ihm das Pferd mit seiner großen Schnauze
noch einen ziemlichen Respekt einflößt.
Frau Schiermeyer kann man unter folgender Telefonnummer erreichen.
Tel.. 0221-417247
Der Reitstall liegt in Leverkusen und gehört zum Bayer Werk. Die Anbindung, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ist recht gut.
(Gaby Kleemann, 2007)